Potsdam ist eine wachsende Stadt. Die Masterplan- Zielstellung ist sehr ehrgeizig – das gilt sicher für jede Kommune, jedoch für eine wachsende Stadt noch einmal mehr. Um die Masterplan-Klimaschutz- Referenzjahre 1990 und 2050 vergleichen zu können, muss dabei Potsdam auch für 1990 bereits jene Gemeindeteile umfassen, die erst 2003 eingemeindet wurden. Direkt nach der Wende zählte Potsdam entsprechend rund 140.000 Menschen. Im Jahr 2016 waren es schon 171.597 Einwohner. Die offizielle Bevölkerungsprognose der Landeshauptstadt reicht bis ins Jahr 2035 und rechnet dann mit knapp 220.100 Menschen. Mehr Menschen, das heißt zunächst einmal: mehr wirtschaftliche Aktivitäten, mehr Verkehr, mehr Konsum, mehr Energieverbrauch, mehr Emissionen. Die Ziele des Masterplans Klimaschutz beziehen sich auf die gesamte Stadt und sind in absoluten Werten ausgedrückt, nicht in Pro-Kopf-Werten. Und das heißt: Ein wachsendes Potsdam muss sich noch deutlich mehr anstrengen, als eine Stadt mit konstanter Bevölkerung. Genau darin besteht die besondere Herausforderung eines Masterplans Klimaschutz für die brandenburgische Landeshauptstadt.

Mit der Masterplan-Richtlinie fördert das Bundesumweltministerium (BMU) Kommunen und Kreise, die bis 2050 ihre Treibhausgasemissionen um 95% und den Endenergieverbrauch um 50% gegenüber 1990 senken wollen. Die ersten 19 Masterplan-Kommunen wurden 2012 ausgewählt, im Jahr 2016 haben sich weitere 22 Kommunen für eine Förderung qualifiziert, darunter auch die Landeshauptstadt Potsdam. Mit ihren besonders ambitionierten Klimaschutzzielen sind die Masterplan-Kommunen Vorreiter im Klimaschutz und beispielgebend für viele andere Städte, Gemeinden und Landkreise in Deutschland.