Globaler Klimawandel und Klimaschutz in Potsdam

Der Anstieg der globalen Mitteltemperatur um ca. 1 ºC in den letzten 100 Jahren ebenso wie die Zunahme von Wetterextremen machen deutlich: Der wissenschaftlich nachweislich vom Menschen verursachte Klimawandel hat bereits begonnen. Der vom 1 IPCC zusammengefasste Forschungsstand lässt für die Zukunft bis zum Jahr 2100 einen weiteren Temperaturanstieg von ca. 4 ºC erwarten, falls die Treibhausgasemissionen weiter so anwachsen wie bisher. Die Folgen wären katastrophal: dramatischer Meeresspiegelanstieg, Absterben der Korallenriffe durch höhere Wassertemperaturen und versauerte Meere, Dürren und Wassermangel in vielen Regionen der Welt, Nahrungskrisen, Verlust an biologischer Vielfalt, mehr Wetterextreme, massive umweltbedingte Migrationsbewegungen. Einige dieser Prozesse sind bereits im Gange. Auch Potsdam wäre direkt betroffen, vor allem durch die Zunahme sommerlicher Hitzespitzen und mehr Starkregen.

Mit dem Abschluss der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) 1992 hat die internationale Staatengemeinschaft den Beschluss gefasst, den anthropogenen Klimawandel durch einen Rückgang der Treibhausgasemissionen zu bekämpfen und sich gleichzeitig gegen mögliche Klimafolgen zu schützen. Im Dezember 2015 haben die Mitgliedsstaaten der UNFCCC beschlossen, den weiteren Anstieg der globalen Mitteltemperatur auf höchstens 2 ºC, wenn möglich nur auf 1,5 ºC zu begrenzen. Das Pariser Abkommen von 2015 bildet die völkerrechtlich verbindliche Grundlage für die nationale Klimapolitik der Staaten, die damit aufgefordert sind, eine Vielzahl von Maßnahmen einzubringen. Die Bundesregierung hat in Paris den Klimaschutzplan 2050 vorgelegt und entwickelt ihre Maßnahmen kontinuierlich weiter, um bis zum Jahr 2050 eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 80-95% (Basisjahr: 1990) zu erreichen. Für das Jahr 2030 ist eine Reduktion um etwa 55% vorgesehen.

Neben der Bundesregierung und den Bundesländern haben auch viele Kommunen in Deutschland begonnen, Klimaschutz vor Ort zu betreiben. Angesichts der Tatsache, dass weltweit ebenso wie in Deutschland immer mehr Menschen in Städten leben, ist dies auch geboten. Viele große Städte emittieren gegenwärtig so viele Treibhausgase wie ganze Entwicklungsländer. Sie tragen eine globale Verantwortung. Global denken – lokal handeln! – das ist das Motto.

Auch die Landeshauptstadt Potsdam kann mittlerweile auf eine Erfolgsgeschichte beim Klimaschutz zurückblicken: Ersatz des Braunkohlekraftwerks durch ein Gaskraftwerk in Kraft-Wärme-Kopplung und Beitritt zum Klimabündnis 1995, das Integrierte Klimaschutzkonzept von 2010, die Fortentwicklung von Drewitz zur klimaneutralen „Gartenstadt“, das Klimaanpassungskonzept von 2015, Bau des Heißwasserspeichers der EWP (2016), in dem heißes Wasser zur Fernwärmeversorgung auch durch Strom aus Erneuerbaren Energien bereitet werden kann, bis hin zur Planung eines klimaneutralen neuen Stadtteils in Krampnitz. Daneben waren auch weitere Maßnahmen und Prozesse wichtig, etwa die Einberufung eines Klimarats 2008, der Potsdamer Klimadialog, den es seit 2011 gibt, oder der Potsdamer Klimapreis, der seit 2012 verliehen wird.

Im Ergebnis konnten die Treibhausgasemissionen auf dem Gebiet der Landeshauptstadt schon deutlich gesenkt werden: Von rd. 1,3 Mio. Tonnen 1995 (für 1990 liegen keine verlässlichen Daten vor) auf rd. 880.000 Tonnen in 2014 (aktuellstes Jahr der Potsdamer Klimabilanz) – also um nahezu ein Drittel. Das sind ermutigende Entwicklungen, aber sie reichen noch nicht aus, um einen angemessenen Beitrag zu den Pariser Klimazielen zu leisten. Potsdam muss mehr tun und kann es auch – der „Masterplan 100% Klimaschutz bis 2050“ zeigt den Weg dahin auf.

Handlungsfelder

1: NACHHALTIGE PLANUNG

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3: GEBÄUDE

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4: WIRTSCHAFT

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6: VERKEHR

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