Ansatzpunkte für den Klimaschutz

Bei einem weiter anhaltenden Stadtwachstum ist es von Bedeutung, auf die strategisch wichtigen Grünund Freiflächen Rücksicht zu nehmen, da diese wichtig für den Luftaustausch und die Abkühlung der Stadt in der Nacht sind, sollten sie auf keinen Fall zugebaut werden. Der Anstieg der versiegelten Fläche Potsdams von etwa 9% (1992) auf 12,6% (2016) ist kritisch zu beobachten, denn mit jeder Versiegelung (momentan etwa 10 ha jährlich) fallen Ökosystem- Dienstleistungen für die Stadt weg.

Das Grünvolumen der Stadt ist mindestens konstant zu halten, bestenfalls zu vergrößern. Eine gute Möglichkeit, Klimaschutz und Klimaanpassung zu verbinden besteht auch darin, die Fassaden und Dächer der Potsdamer Gebäude systematisch zu begrünen – mit standortangepassten Pflanzenarten und natürlicher Regenbewässerung. Das Zusammenwirken von technischer („grauer“) und natürlicher „grüner“ Infrastruktur sollte auch in Potsdam systematisch analysiert, gesteuert und forciert werden.

Auch ist es wichtig, die Funktionen des Stadtgrüns auch langfristig, bei sich veränderndem Klima, zu erhalten. Die vorausschauende Gestaltung bzw. ein Umbau des Grünbestandes mit dem Ziel der Klimaresilienz sollte für öffentliche und private Eigentümer eine noch größere Rolle spielen.

Dies betrifft auch die Waldflächen. Der Erhalt und und die nachhaltige Bewirtschaftung von Potsdams Wäldern und Forsten sichert ihre Funktionsfähigkeit auch für kommende Generationen. Ist eine Flächeninanspruchnahme (z.B. bei Bauvorhaben) nicht zu vermeiden, sollte entsprechender Ersatz geschaffen werden. Aktuell wird das eingeschlagene Holz als Säge- oder Industrieholz verkauft, u.a. für die Zellstoffproduktion. Aus Klimaschutz-Sicht braucht es eine sog. „Kaskadennutzung“ des Holzes: Holz als hochwertiger Werk- und Baustoff muss verstärkt genutzt werden, um die CO2-Bindungswirkung möglichst lange auszudehnen.

Die kulturhistorisch wie touristisch wichtigen Parks und Gärten in der Landeshauptstadt sollten möglichst erhalten und noch intensiver für den kommenden Klimawandel ertüchtigt werden (z.B. mit Blick auf Hitze- und Trockenstress), eine Gemeinschaftsaufgabe für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten und die städtische Grünflächenverwaltung. Aber auch die öffentlichen Grünflächen können die Beiträge für Klimaschutz und Klimaanpassungen noch deutlich steigern. Darüber hinaus ist es sinnvoll, Privatpersonen mit Kleingärten bzw. Organisationen mit eigenen Grünflächen (wie z.B. Firmen, Schulen, Wohnanlagen, Institutsstandorte, Sportanlagen etc.) mit dem Ziel anzusprechen, Qualifizierungs- und Anpassungsmaßnahmen umzusetzen.

Aufgrund ihrer CO2-Speicherfunktion dienen Moore nicht nur dem Stadtklima, sondern auch dem Klimaschutz. Das Land Brandenburg hat ein neues Förderprogramm aufgelegt, das eine standortgerechte Bewirtschaftung von (wiedervernässten) Mooren unterstützt. Potsdams Landwirtschaft könnte damit um eine neue Facette bereichert werden: Neben der energetischen Nutzung von Anbaukulturen wie z.B. Schilf („Paludikultur“) wäre auch die Beweidung mit Wasserbüffeln denkbar. Wirtschaftlich wäre darüber hinaus eine hochwertige, regional erzeugte Fleischsorte zu vermarkten, deren CO2-Bilanz deutlich besser ausfällt als die von Rindfleisch aus der Massentierhaltung.

Handlungsfelder

1: NACHHALTIGE PLANUNG

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3: GEBÄUDE

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4: WIRTSCHAFT

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6: VERKEHR

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