Potsdamer Klimapreise verliehen

Vier Schulen und zwei Bürger-Projekte wurden ausgezeichnet

Am 17. September 2023 wurden auf dem Potsdamer Umweltfest zum 12. Mal der Potsdamer Klimapreis verliehen und durch Bernd Rubelt, den Beigeordneten für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt auf der Bühne im Volkspark übergeben. Insgesamt wurden in diesem Jahr vier Schulen und zwei Bürgerprojekte ausgezeichnet. Zu gewinnen gab es jeweils 1.000 Euro und die Terrakottafigur „Kleiner König Zukunft“ der Brandenburger Künstlerin Solveig Karen Bolduan.

„Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass wir in Potsdam miteinander über Klimaschutz reden und gemeinsam Ideen für unsere Stadt sowie den Betriebs- und Schulalltag entwickeln und erlebbar machen. Daher habe ich mich sehr über die interessanten Projekte und frischen Ideen gefreut, die dabei helfen, Potsdams Klimaschutzziele gemeinsam zu erreichen“, sagt der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt.

Wie vielfältig der Einsatz für den Klimaschutz sein kann, zeigt die Evangelische Grundschule der Hoffbauer gGmbH. Sie erhält den Klimapreis für das kreative Projekt „Den Klimaschutz im Klassenraum unterstützen – Dämmung zwischen Doppelfenstern“. Dafür haben die „Silberdelfine“ nach intensiver Auseinandersetzung mit Temperaturen ihr Altbau-Klassenzimmer mit selbstgemachten, upgecycelten Stoff-Rollen ausgestattet um Zugluft zu verhindern, den Raum warm zu halten und Energie einzusparen.

Das Thema Anpassung an den Klimawandel, der Erhalt der Artenvielfalt und generell die Verbindung zur Natur werden in diesem Jahr besonders hervorgehoben. Daher wird die klimafreundliche Gestaltung von Schulhöfen in diesem Jahr gleich zweimal ausgezeichnet: Die Weidenhof Grundschule Potsdam hat mit ihrem Projekt „Naturnahe Artenvielfalt statt Wüste – wie grüne Oasen bei der Klimaanpassung helfen können“ verschiedene Flächen auf dem Pausenhof gemeinsam mit Schüler*innen aus verschiedenen Jahrgangsstufen und in Absprache mit dem Kommunalen Immobilien Service (KIS) der Landeshauptstadt Potsdam renaturiert. Diese Bereiche dürfen nun nicht mehr beräumt oder betreten werden und sollen so einen neuen Lebensraum für Pflanzen und Tiere bilden.

Auch die Gesamtschule Am Schilfhof hat sich nach draußen begeben und auf ihrem Schulgelände einen Schulgarten gebaut. Den Schüler*innen wurde das urbane Gärtnern nähergebracht, indem sie bei der Planung, Gestaltung und Nutzung des Schulgartens beteiligt sein konnte. Für die Hochbeete wurden recycelte oder upgecycelte Materialien genutzt und bei der Auswahl der angepflanzten Pflanzen darauf geachtet, dass sie insektenfreundlich sind und/oder in der Schullehrküche genutzt werden können. So wurden die Schüler*innen zusätzlich über die Nutzbarkeit von Pflanzen aufgeklärt.

Als vierte Gewinnerin ist die AWO Grundschule Marie Juchacz in Golm mit dem diesjährigen Potsdamer Klimapreis ausgezeichnet worden, nachdem sie bereits 2021 Preisträgerin war. Das diesjährige Projekt „Catchup“ ist ein Folgeprojekt von „Back to the roots“. In beiden Projekten geht es um die kostbare Ressource Wasser und dessen sparsame Verwendung. So werden Regen- und Spülwasser aufgefangen und zur Bewässerung von Bäumen genutzt. Eine Frage dabei: Wieviel Wasser benötigen Bäume monatlich um ihr Überleben trotz Flächenversiegelung zu ermöglichen? Darüber hinaus gibt es eine Insektentränke inklusive Snack-Blumenbeet und ein „Catchup-Flaschendiagramm“, in dem die monatliche Menge von aufgefangenem Regenwasser auf eine Ketchupflasche (450 ml) normiert werden soll.

In der Kategorie „Bürgerprojekte“ haben Joanna Maciejewski von oekoding und der Verein zur Förderung innovativer Wohn- und Lebensformen den Klimapreis erhalten. Erstere setzt mit dem „Klima Puzzle“ einen spielerischen Workshop um, der zur Bewusstseinsbildung für die Klimakrise beitragen soll. Entwickelt wurde der Workshop vom französischen Ingenieur und Dozenten Céderic Ringenbach und wird nun von Joanna Maciejewski in Potsdam in verschiedensten Kontexten eingesetzt: an Schulen, in Unternehmen oder bei Events - teilweise sogar ehrenamtlich.

Der Verein zur Förderung innovativer Wohn- und Lebensformen wurde für seine Offene Selbsthilfe-Radwerkstatt mit dem Klimapreis ausgezeichnet. Das Projekt „fLotte Potsdam“ bietet einen solidarischen und kostenlosen Lastenradverleih in Potsdam an. Wöchentlich werden die Türen für die Selbsthilfe-Radwerkstatt geöffnet und ein über Spenden finanzierter, kostenloser Verleih von Lastenrädern ermöglicht. Jedes Jahr veranstaltet der Verein das Lastenradfestival „Media Trike Festival“, mit dem für die Nutzung von Lastenrädern als Alternative zum motorisierten Verkehr sensibilisiert werden soll. Zusätzlich finden in Kooperation zwischen dem Verein und dem Werkhaus regelmäßig Upcycling-Workshops für Kinder und Jugendliche statt.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Martin Quilitz, Laudator war der Soziologe Dr. Fritz Reusswig, vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung PIK.

Hintergrund

Der Potsdamer Klimapreis wird seit 2011 von der Landeshauptstadt Potsdam, den Stadtwerken Potsdam, dem Potsdam Institut für Klimafolgeforschung (PIK) und dem Verein Energie Forum Potsdam e. V. ausgelobt. Prämiert werden vorbildliche Projekte in den Kategorien „Bürgerprojekte“ und „Schulen“. Entscheidend für die Auswahl der Jury waren konkrete Nutzeffekte und die Anwendbarkeit ebenso wie die Kommunikation und Sichtbarkeit, Kreativität und Originalität, aber auch Innovation sowie Zukunftsfähigkeit.

Weitere Informationen sind auch unter: www.potsdam.de/klima zu finden. Das Potsdamer Umweltfest im Volkspark Potsdam findet jährlich am vorletzten Septemberwochenende statt. Es macht mit seinen vielfältigen Austellerinnen und Ausstellern Umwelt- und Klimaschutz in den Bereichen Umwelt, Mobilität und Nachhaltigkeit mit allen Sinnen erlebbar.

Bilder der Klimapreisverleihung 2023 (copyright: kniestphotography)

Handlungsfelder

1: NACHHALTIGE PLANUNG

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3: GEBÄUDE

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4: WIRTSCHAFT

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6: VERKEHR

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